Einfach Essen verteilen

Erfahrungsbericht eines Menschen vom solidarischen Aufbau. Am 20.11.23 wurde das erste mal die Aktion unternommen in der Stadt Osnabrück warmes Essen und Getränke auszugeben.

Die kalten Tage beginnen, aber ehrlich gesagt ziemlich spät in diesem Jahr. Dennoch scheiße für die Menschen, die zu diesen Zeiten draußen in der Kälte leben oder die meiste Zeit ihres Tages dort verbringen müssen. Die Stadt Osnabrück hat ein reichhaltiges Angebot für Menschen, die es sich leisten können, sich beim Einkaufen und Shoppen warme Mahlzeiten und Getränke für zwischendurch zu gönnen. Menschen auf der Straße, die sich kleines Geld erarbeiten, indem sie auf den ein oder anderen solidarischen Menschen hoffen, schauen derweil den konsumierenden Privilegierten zu. Heute bin ich mit anderen Menschen vom solidarischen Aufbau zusammen durch die Osnabrücker Innenstadt gezogen, mit Fahrradanhängern ausgerüstet, mit Kaffee und warmer Kartoffelsuppe, containerten Brötchen und Brot. Wir haben einige Menschen getroffen, die sich sehr dolle gefreut haben über eine warme Mahlzeit und wärmende Getränke. Wir haben viele nette Gespräche führen können und uns über Erfahrungen auf der Straße und allgemein über Vieles ausgetauscht. Da ich selber immer mal wieder in meinem Leben wohnungslos war und in gleichen Situationen gesteckt habe, war es für mich besonders schön warmes Essen und Getränke zu verteilen, da ich das zu meiner Zeit auf der Straße auch gebraucht und ich mich sicherlich für diesen Tag etwas besser gefühlt hätte. Viele Probleme sind klar. Es braucht Wohnraum, Orte, an denen Menschen sich unter angenehmen Umständen aufhalten können und mehr solidarische Angebote, die die Menschen zu selbstständiger Stabilität verhelfen können. Wir sind nur eine kleine Gruppe, die längst nicht bieten kann, was es eigentlich braucht. Aber mit wenigen Mitteln, anarchistischer Hoffnung und Bestrebungen danach, etwas Sinnvolles zu tun, können wir wenigstens kurz den Menschen, die vom System völlig ignoriert werden, das Gefühl geben, dass nicht alle wegschauen wollen und können. Der Staat löst keine Probleme für die Außenseiter der Gesellschaft, deshalb müssen wir Menschen das tun und Gegenstrukturen organisieren. Ich hoffe wir werden mehr und nehmen unsere Leben als Menschen wieder selbst in die Hand. Ich will, dass das geht und ich lass mich nicht davon abhalten es zu versuchen. Deshalb laden wir die Menschen zu unserem offenen Plenum ein, immer der erste Dienstag im Monat, damit wir uns zusammen organisieren können. Wir brauchen Strukturen, die unsere wirklichen Bedürfnisse nach sozialer Akzeptanz, kreativer Verwirklichung, Nahrung und witterungsfesten Unterkünften, stillt. Die Systeme haben keine gerechten und fairen Angebote für uns Menschen. Sie schaden uns und allem Leben auf der Welt und bieten dem Menschen nur künstliche Befriedungen. Wir werden weiter durch die kalten Tage ziehen, mit gespendeten Jacken, Schlafsäcken usw., containertem Essen und warmen Getränken, so oft wir es schaffen. Ich will einfach, dass es besser wird!

Die Stadt gehört allen! Für ein solidarisches, anarchistisches Miteinander!

Obdachlosenhilfe Winter 2023

Seit einigen Wochen sinken die Temperaturen im Osnabrücker Land, es geht allmählich auf den Winter zu. Laut offiziellen Zahlen leben in Osnabrück etwa 70 obdachlose Menschen (obwohl die Dunkelziffer viel höher liegt), also Menschen in besonders schwierigen sozialen Situationen und finanziellen Nöten, die kein Dach über dem Kopf haben, keine Wohnung oder Unterkunft, die einen Rückzugspunkt und Schutz vor Witterungen darstellt, jedoch wird diese Zahl aufgrund fehlender Erfassung und Dunkelziffern meist weit unterschätzt.

Die Angegbote für Obdachlose Menschen in Osnabrück sind dünn gesät, so gibt es zum Beispiel die Wärmestube des Bischöflichen Stuhls zu Osnabrück in der Bramsche Straße 158 die Öffnungszeiten belaufen sich jedoch Montag bis Donnerstag von 7 bis 17 Uhr und Freitag bis Sonntag und an Feiertagen von 7 bis 13 Uhr.
Oder den SKM – Kath. Verein für soziale Dienste in Osnabrück e.V. in der Bramscher Str. 11 der verschiedene Einrichtungen zur Obdachlosenhilfe betreibt und unter anderem Wohnungslosenhilfe in Form von Beratung anbietet.

Der solidarische Aufbau möchte nicht etwa eine Anlaufstelle für Obdachlose bieten, viel eher will dieser die Menschen unterstützen. Der solidarische Aufbau schafft Strukturen, die für sie und alle Menschen zugänglich und hilfreich sind, dadurch will der solidarische Aufbau sich gemeinsam mit den Betroffenen von unten organisieren. Die Menschen vom solidarischen Aufbau wollen nicht wegschauen, sondern gezielt Menschen ansprechen und im besten Fall so ausstatten, dass ihnen zumindest ein bisschen besserer Schutz vor der Kälte ermöglicht wird.

Zu diesem Zweck ruft der solidarische Aufbau die Bevölkerung zur Solidarität auf!
Um das Vorhaben umzusetzen benötigen dieser Hilfe in Form von Sachspenden. Wenn ihr etwas übrig habt, oder den solidarischen Aufbau unterstützen wollt, könnt ihr der nachfolgenden Liste die benötigten Dinge entnehmen.

Spendenliste:

  • Schlafsäcke
  • Isomatten
  • warme Decken
  • Gaskocher und Gaskartuschen
  • warme Socken und Unterwäsche
  • Mützen, Winterbekleidung, Handschuhe
  • Hygiene-Artikel (z.B. Taschentücher, Zahnbürsten, Zahnpasta, Menstruationsartikel, Feuchttücher, Desinfektionsmittel usw)
  • Snacks / haltbare Nahrungsmittel
  • alte (funktionierende) Handys
  • Powerbanks
  • Erste-Hilfe-Artikel (Pflaster, Bandagen, Rettungsdecken)
  • Hundefutter, Hunde-Leckerlies, Spot-Ons, Hundezubehör
  • Zelte
  • Thermoskannen/ Thermosbecher
  • Fahrradschlößer (auch Fahrräder)
  • Bollerwagen / Fahrradanhänger

Spenden Abgabe

Spenden nimmt der Solidarische Aufbau am 09.11.2023 und am 23.11.2023 jeweils ab 18 Uhr im SubstAnZ in der Frankenstraße 25a entgegen. Kommt gerne mit euren Spenden vorbei und holt euch anschließend leckeres Essen bei der KüfA ab!

https://solidarischeraufbau.blackblogs.org


Ggf weitere Termine zum Abgeben von Spenden werden noch bekannt gegeben.

Solidarity not Charity!

Solidarischer Aufbau

Der „Solidarisch Aufbau“ – Eine Vorstellung

Gemeinsam gegen jede Krise, für ein solidarisches Miteinander!

Wir sind ein anarchistisches Aktivisti und Künstler*innen Kollektiv aus Osnabrück, das sich mit verschiedenen Projekten versucht aktiv Freiräume zu erschließen und den öffentlichen Raum für alle nutzbar zu machen.

Gestartet sind wir mit dem Bau von Schlafwagen für Obdachlose Menschen. Diese sollen ihnen ein Minimum an Sicherheit und Schutz zurückzugeben und eine Chance aus der Obdachlosigkeit zu entkommen. Dafür unterstützen wir sie auch bei alltäglichen Problemen. Leider sind die gebauten Schlafwagen im öffentlichen Raum durch die Stadt Osnabrück permanent räumungsbedroht. So kann der enormen Nachfrage nach weiteren Schlafwagen nur schwer nachgekommen werden, diese lediglich auf Privatgrund stehen dürfen.

Außerdem bauen/betreuen wir Umsonstwägen. Nach dem Prinzip der Solidarwirtschaft, also der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen, haben wir in der Stadt und Umgebung von Osnabrück bisher insgesamt 16 Tauschwägen aufgestellt, um den Menschen eine Plattform zum Tauschen und Verschenken von materiellen Dingen des alltäglichen Lebens, wie z.B. Kleidung, Haushaltsgegenstände uvm, zu geben.

Wenn ihr uns unterstützen wollt sprecht uns gerne an oder kommt zu unserem offenen Plenum jeden ersten Dienstag im Monat um 19 Uhr im Substanz.

Wir freuen uns auf zukünftig viele weitere solidarische Projekte!

Weitere Infos und Kontakt unter:

Website: solidarischeraufbau.blackblogs.org

Telegram/Instagram: solidarischerAufbau

E-Mail: solidarischer-aufbau@solidaris.me

Kollektivnummer: 01789324773