Rondenbarg-Prozess – Sechseinhalb Jahre nach dem G20-Gipfel

Sechseinhalb Jahre nach dem G20-Gipfel in Hamburg hat die Staatsanwaltschaft immer noch einen starken Verfolgungswillen und wünscht sich Haftstrafen – für das Mitlaufen auf einer Demonstration, bei der es zu massiver Polizeigewalt und zahlreichen Verletzten kam. Im sogenannten Rondenbarg-Verfahren beginnt der Prozess gegen sechs Betroffene am 18. Januar 2024 in Hamburg und soll bis in den August andauern. Eine Verurteilung würde eine Einschränkung des Demonstrationsrechts bedeuten.

Justiz greift Versammlungsfreiheit an: Auftakt im Rondenbarg-Prozess

Der G20-Gipfel in Hamburg liegt inzwischen mehr als sechseinhalb Jahre zurück, aber die Repression geht weiter: Am 18. Januar 2024 beginnt der Prozess gegen sechs Gipfelgegner*innen, denen die Teilnahme an der Demonstration im Straßenzug Rondenbarg vorgeworfen wird. Damit gehen die Verfahren im sog. Rondenbarg-Komplex in die dritte Runde, nachdem zwei frühere Prozesse in Hamburg bereits ergebnislos abgebrochen wurden.

Für die sechs Angeklagten, die aus dem gesamten Bundesgebiet kommen, stellt die monatelange Verhandlung eine extreme Belastung dar: Es drohen Haftstrafen und hinzu kommen die häufigen Fahrten nach Hamburg, die einen geordneten Arbeits- oder Ausbildungsalltag undenkbar machen. Bisher sind 25 Verhandlungstage bis August angesetzt, die mit Solidaritätskundgebungen vor dem Gericht begleitet werden. Am 20. Januar 2024 findet zudem eine bundesweite Demonstration der Solidaritätskampagne „Gemeinschaftlicher Widerstand“ statt.

Hintergrund des Prozesses ist ein Demonstrationszug mit rund 200 Teilnehmer*innen, der am Morgen des 7. Juli 2017 auf dem Weg zu Blockadeaktionen war. In der Straße Rondenbarg in Hamburg-Bahrenfeld griff eine BFE-Einheit die Versammlung ohne Vorwarnung an, wobei zahlreiche Aktivist*innen teilweise schwer verletzt wurden. Im Nachgang wurden keine Polizeibeamt*innen für die brutale Auflösung der Demonstration belangt, aber über 80 angegriffene Gipfelgegner*innen angeklagt.

In der Anklageschrift sind die Vorwürfe schwerer gemeinschaftlicher Landfriedensbruch in Tateinheit mit tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte in besonders schwerem Fall, versuchte gefährliche Körperverletzung, die Bildung bewaffneter Gruppen und Sachbeschädigung aufgeführt. Nichts davon wird den Angeklagten individuell vorgeworfen, sondern es werden pauschal alle Demonstrant*innen beschuldigt. Indem eine angebliche „gemeinschaftliche Tat“ konstruiert wird, soll die Reform des Landfriedensbruch-Paragrafen (§ 125 StGB) wieder rückgängig gemacht werden: Seit 1970 muss bei diesem Vorwurf eine eigenständige Tatbeteiligung nachgewiesen werden und die bloße Anwesenheit reicht nicht mehr aus.

Im Nachgang des G20 plant die Justiz somit einen Frontalangriff auf die Versammlungsfreiheit. Bereits in einem früheren Prozess gegen Gipfelgegner*innen war das Konstrukt der „psychischen Beihilfe“ bemüht worden und im Rondenbarg-Komplex wird dadurch das Grundrecht noch weiter ausgehöhlt werden.

„Der Rondenbarg-Prozess ist ein Paradebeispiel politischer Justiz: Statt den äußerst brutalen Polizeieinsatz zu verfolgen, der elf Schwer- und Dutzende weitere Verletzte forderte, stehen die Angegriffenen vor Gericht“, erklärte Anja Sommerfeld vom Bundesvorstand der Roten Hilfe e. V. „Mit dem Anklagekonstrukt sollen Versammlungen per se kriminalisiert werden. Sollte dieser Vorstoß Erfolg haben, ist künftig die bloße Teilnahme an einer Kundgebung oder Demonstration ein unkalkulierbares Risiko. Das wäre das Aus für das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit, das seit Jahren immer weiter eingeschränkt wird.“ Abschließend forderte Sommerfeld: „Wir stehen solidarisch an der Seite der Angeklagten. Die Verfahren gegen G20-Gegner*innen müssen umgehend eingestellt werden. Wir rufen dazu auf, den Prozess solidarisch zu begleiten und sich an der Solidaritätskampagne zu beteiligen.“

Neuer G20-Prozess in Hamburg: Demokratische Grundrechte und Versammlungsfreiheit verteidigen!

Am 18. Januar beginnt vor dem Hamburger Landgericht erneut ein Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit den G20-Protesten 2017. Mehr als sechs Jahre danach wird der Prozess gegen Teilnehmende einer G20-kritischen Demonstration eröffnet, die in der Straße „Rondenbarg“ in Hamburg von einer Sondereinheit der Polizei eingekesselt und aufgelöst wurde. Dabei wurden elf Demonstrierende schwer verletzt, kein Beamter kam zu Schaden. Angesetzt sind 25 Prozesstage gegen junge Kolleg:innen aus dem ganzen Bundesgebiet, die aus ihrem Arbeitsalltag und Privatleben gerissen werden.

Keinem der sechs Angeklagten wird eine individuelle Tat vorgeworfen: Wegen bloßer Anwesenheit sollen Demonstrierende, darunter Mitglieder des damaligen Bonner Jugendvorstands der ver.di und eine IGM-Vertrauensfrau, zu Haftstrafen verurteilt werden. Dieses Vorgehen der Staatsanswaltschaft würde dazu führen, Kollektivstrafen gegen Demonstrierende zunehmend als Standard zu etablieren. Das ist ein massiver Angriff gegen die Demonstrationsfreiheit und unsere Grundrechte!

Wir rufen daher dazu auf „Demokratische Grundrechte und Versammlungsfreiheit verteidigen! G20-Prozesse einstellen!“

Wunderbar: Gesammelte Schrift zum Schwarzen und Indigenen Anarchismus

Eine Rezesion über das Buch Schwarze Saat. Eine wichtige Sammlung an Schriften von B-I-POC Personen über einen Anarchismus, der durch die koloniale Geschichte, der weißen Vorherrschaft und dem Rassismus, der tief in uns allen verwurzelt wurde, wenig Beachtung in den anarchistischen Bewegungen noch hat, aber nicht mehr länger ignoriert werden kann. Aus diesen Schriften ist mehr zu entnehmen und zu lernen, als von den traditionellen Anarchist*innen der eurozentristischen Welt. Für eine emanzipatorische Transformation können viele dieser Menschen nicht länger ignoriert werden, um die Sicht auf die unterdrückerischen Verhältnisse unserer Welt grundlegend auszuweiten.

Quelle der Rezesion: https://www.untergrund-blättle.ch/buchrezensionen/sachliteratur/elany-schwarze-saat-gesammelte-schriften-zum-schwarzen-und-indigenen-anarchismus-6842.html

Direkt nach dem Erscheinen versuchte ich an den vermutlich ersten Sammelband zum schwarzen und indigenen Anarchismus auf deutscher Sprache zu kommen. Leider dauerte es doch eine Weile, bis ich dazu kam, ihn zu lesen.

Unter mir unbekannten Umständen wurden die Herausgeberin Elany und eine Gefährtin kürzlich in der Schweiz verhaftet.[1] Da es müssig und unsinnig ist, über die Hintergründe zu spekulieren, konzentriere ich mich im Folgenden auf den Eindruck, den ich vom Sammelband gewonnen habe. Die aktuellen Ereignisse sind aber zu erwähnen, da mit ihnen deutlich wird, dass es noch Leute gibt, die leben und tun, wovon sie schreiben. Unabhängig von ihren konkreten inhaltlichen Positionen – die freilich auch mit unseren jeweiligen Positionierungen und Erfahrungen in der herrschaftsförmigen Gesellschaft zu tun haben – ist dieses Engagement anzuerkennen, wertzuschätzen und inspirierend.

In Schwarze Saat sind ganze 85, meist kurze, Texte aus der Perspektive eines schwarzen und indigenen Anarchismus, deren Autor:innen auch den entsprechenden Hintergrund haben.[2] Dass es sich um ein Buch ohne weisse Europäer:innen handelt ist sehr wichtig, um die Ansprüche auf Selbstbestimmung und eigene Organisierung von rassistisch diskriminierten sozialen Gruppen zu unterstreichen. Kein weisser, europäischer Anarchist sollte je wieder das billige Argument der „Spaltungsbestrebungen“ anbringen, wenn sich People of Color oder auch FLINTA (Frauen, Lesben, Inter-, Nonbinary-, Trans-, Agender-Personen) in eigenen Untergruppen oder auch autonomen Gruppen zusammenschliessen, um aus ihrer spezifischen Perspektive heraus herrschaftsfeindliche Praktiken hervorzubringen. Und dies beinhaltet notwendigerweise immer auch eine Kritik an vorgetragenen anarchistischen Ansprüchen von Genoss:innen. Diese hat nicht immer konstruktiv und solidarisch zu sein. Ankommen wird sie vermutlich dennoch meistens, wenn sie so vorgetragen wird.

Ich bin sehr dankbar für die Herausgabe dieses Sammelbands, von dem ein Grossteil der Beiträge übrigens auch einzeln vorab auf der Seite schwarzerpfeil.de[3] veröffentlicht wurde. Und zwar deswegen, weil mit ihm andere Stimmen festgehalten werden, denen ich selbst zu selten Gehör schenke. So wusste ich beispielsweise bisher nicht, dass der ehemalige Black Panther Aktivist Lorenzo Kom’boa Ervin sich offenbar als einer der ersten Anarchists of Color bezeichnete und seine Schrift Anarchism and the Black Revolution, die 1979 erschien, eine unheimlich weite Verbreitung gefunden hat.[4]

Wenn mir die anarchistische Gewerkschaftsaktivistin Lucy Parsons selbstverständlich bekannt war, so nicht die Gruppe Afrofuturist Abolitionists of the America, deren Erklärung zur Selbstbezeichnung „Anarkata“ (ein angeeignetes Schimpfwort für widerständige, eigenwillige Katzen) sehr inspirierend ist. „Intersektionalität“ und „Identitätspolitik“ ist hierbei kein liberaler Rahmen, innerhalb dessen es für mehr „Diversität“ oder „Sensibilität“ einzutreten gälte, sondern eine klare Kampfansage gegen die multiplen, verwobenen Herrschaftsverhältnisse aus Perspektive der von ihnen Betroffenen.

Dass der ungeheure Reichtum der europäischen Post-Kolonialstaaten auf Sklavenarbeit beruht; dass die Kolonialisierung der Amerikas die brutale Unterdrückung der Native People voraussetzte; dass die weisse Arbeiter:innenklasse gegen die schwarze und indigene Bevölkerung ausgespielt wurde und wird, um erstere durch propagierten Rassismus in die Herrschaftsordnung zu integrieren; ja, dass die Entwicklung einer angeblich überlegenen, „weissen Rasse“, erst selbst als ein Produkt dieser krankhaft-zivilisatorischen Unterwerfung ist – dies und anderes war mir auch vorher bekannt. Kapitalistische Ausbeutung in der Klassengesellschaft, staatliche Unterwerfung und Unterdrückung, nationalistische Eingliederung, Naturbeherrschung, patriarchale Dominanz und weisse Vorherrschaft, sind zweifellos miteinander verwobene Herrschaftsverhältnisse von denen wir alle – aber eben alle auch unterschiedlich – betroffen sind.

Wer davor die Augen verschliesst, muss anfangen, Mythen und Rechtfertigungsmuster zu stricken, um sich erklären zu können, warum Menschen irgendeiner Gestalt und Seinsweise, eine unterschiedliche Wertigkeit und Würde zugeschrieben wird – die sich dementsprechend auch materialisiert findet. Die Geschichte zu kennen, ist eine entscheidende Voraussetzung, um in sie eingreifen zu können. Etwas anderes ist es dennoch, Geschichten von Menschen zu hören, die sich der Herrschaftsordnung und ihrer konkreten Auswirkungen widersetzen und gegen sie rebellieren.

Dies führt auch zur schwierigen und prinzipiell nicht abschliessbaren Definition von Schwarzem Anarchismus. Verstanden werden können darunter alle Gruppen von schwarzen anarchistischen Radikalen, seien sie Anarchist:innen in Afrika, schwarze Anarchist:innen oder Autonome in den USA, die antiautoritäre Strömung, die aus den Black Panthers hervorging, die Nachkommen geflohener Sklaven in Brasilien, den Quilombo, sowie die Maroon-Gemeinschaften, beispielsweise auf Jamaika, oder schliesslich die queeren Anarkatas. So herausfordernd die Zusammenkunft von Menschen aus verschiedenen Hintergründen auch sein kann, so viel Potenzial beinhaltet ein heterogenes und unabgeschlossenes Kollektivsubjekt wie der schwarze Anarchismus aber auch.

Zwar gab es hierbei auch die Wiederentdeckung bekannter europäischer Anarchisten. Der Ex-Panther Ashanti Alston schreibt beispielsweise davon, im Knast mit Bakunin, Kropoktin und im Briefverkehr mit anderen anarchistischen Denker:innen Kontakt gekommen zu sein. Zugleich ist sehr verständlich, dass diese nur bedingt etwas zu sagen haben für die Situation und den Erfahrungshintergrund, in dem sich beispielsweise militante schwarze Anarchist:innen in den USA der 70er Jahre befanden. Darüber hinaus inspirierend wurde deswegen die Wiederentdeckung und Wiederaneignung der zu weiten Teilen verschütteten afrikanischen Geschichte, in der lange Zeit in vielen Gebieten egalitäre Gesellschaftsformen bestanden. Weit entfernt davon, diese zu idealisieren, verweisen sie dennoch auf die Möglichkeiten, andere Formen des Zusammenlebens schaffen zu können, als wiederum auch darauf, dass die nationalstaatlich-kapitalistische Herrschaftsordnung ganz wesentlich von Europäer:innen aufgezwungen wurde.

Die Auseinandersetzung mit dem Konzept der „Nation“ spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Denn der phasenweise stark gemachte „schwarze Nationalismus“ ist anders zu bewerten als jener, welcher mit dem Nationalstaat verbunden ist. Unter ersterem konnte sich ein unterdrücktes und in sich heterogenes Subjekt versammeln, um gemeinsam aufzustehen, widerständig zu sein und sich selbst zu organisieren. Davon zu unterscheiden und in vielerlei Hinsicht problematisch ist die von Schwarzen gebildete „Nation of Islam“ – deren Existenz aber unter anderem den Anstoss gab, das Konzept einer (auch als Gemeinschaft verstandenen) Nation zu hinterfragen. Anti-Nationalismus und andere Themen sind allerdings nichts, was weisse Anarchist:innen (vor allem wenn sie einen bürgerlichen Hintergrund haben) anderen erklären müssten, sondern von den jeweiligen Positionen ausgehend entdeckt werden kann.

Vor allem die Autor:innen Aragorn!, zig und Elany selbst schreiben aus einer dezidiert zivilisationsfeindlichen, technologiekritischen und „insurrektionistischen“ Perspektive. Darin haben sie meines Erachtens nach einige Argumente. Denn technologische Entwicklungen werden die ökologische Zerstörung, welche das Kapital unweigerlich hervorbringt und seine Verwertungsschwierigkeiten, mit welchen Arbeiter:innen immer weitere Krisenerscheinungen aushalten müssen, keineswegs abmildern, noch aufhalten. Führen wir uns vor Augen, wie stark im Anthropozän Menschen die lebendige Mitwelt dezimiert und durch eine tote Technosphäre ersetzt haben[5], ergibt sich meiner Ansicht nach von selbst, dass es zu einem umfassenden Bruch mit der bestehenden Gesellschaftsordnung kommen muss.

Abgesehen davon, dass der Nihilismus mehr philosophische Gedankenspielerei ist und Weltschmerz ausdrückt, als brauchbares emanzipatorisches Potenzial aufzuweisen, sind allerdings einige Schlussfolgerungen zu problematisieren, welche in dieser Strömung – noch mal beschleunigt durch die Pandemie – bisweilen gezogen werden.[6] Dies ist aber eine andere Geschichte und ergibt sich nicht aus dem schwarzen und indigenen Anarchismus per se. Eine offene Debatte um Fragen nach der Rolle von Zivilisation, Technologie, Individualismus, europäischer Rationalität im Gefüge der bestehenden Herrschaftsordnung bleibt weiter zu führen.

In jedem Fall hilft die Textsammlung in Schwarze Saat, das Selbstverständnis von Anarchist:innen im deutschsprachigen Raum zu hinterfragen und damit zu erweitern.

Jonathan

Die erste Ausgabe ist gedruckt!

Hallo liebe Menschen!

Die erste Ausgabe von Dystopia ist endlich gedruckt. Es ist momentan eine Ausgabe von 50 Exemplaren, aber es kann auch noch nachgedruckt werden. Wer eine haben will, kann uns anschreiben. Die nächste Ausgabe ist somit ab sofort in der Mache. Wenn ihr was im Dystopia-Magazine veröffentlichen wollt, schreibt uns gerne über unser Kontaktformular an. Natürlich gibt es die Dystopia als PDF zum Download und kann gerne von Menschen selber veröffentlicht werden!

Danke an alle, die an diesem Projekt beteildigt sind. Es lebe die Anarchie!

Polizei mordet weiter

In Gedenken an alle Menschen, die Polizeigewalt erleben.

Besonders die Menschen, die von rassistischer Polizeigewalt betroffen sind.

In Gedenken an alle von Polizist*innen ermordeten Menschen.

Am 07. Januar 2005 wurde Oury Jalloh (Mamadou Oury Diallo) aus Guinea von Polizist*innen ermordet und in einer Gefängniszelle verbrannt. An seinem 19. Gedenken wurde eine weitere Person of Color aus Guinea, in Mühlheim an der Ruhr von Polizist*innen ermordet.

Never call the Police!

Hier zwei Handouts, die Hilfestellungen dafür sein können, was zu tun ist wenn einem Menschen Polizeigewalt angetan wird, es beobachtet oder die Polizei von sich fern zu halten.

ACAT

Obdachlosenhilfe Winter 2023

Seit einigen Wochen sinken die Temperaturen im Osnabrücker Land, es geht allmählich auf den Winter zu. Laut offiziellen Zahlen leben in Osnabrück etwa 70 obdachlose Menschen (obwohl die Dunkelziffer viel höher liegt), also Menschen in besonders schwierigen sozialen Situationen und finanziellen Nöten, die kein Dach über dem Kopf haben, keine Wohnung oder Unterkunft, die einen Rückzugspunkt und Schutz vor Witterungen darstellt, jedoch wird diese Zahl aufgrund fehlender Erfassung und Dunkelziffern meist weit unterschätzt.

Die Angegbote für Obdachlose Menschen in Osnabrück sind dünn gesät, so gibt es zum Beispiel die Wärmestube des Bischöflichen Stuhls zu Osnabrück in der Bramsche Straße 158 die Öffnungszeiten belaufen sich jedoch Montag bis Donnerstag von 7 bis 17 Uhr und Freitag bis Sonntag und an Feiertagen von 7 bis 13 Uhr.
Oder den SKM – Kath. Verein für soziale Dienste in Osnabrück e.V. in der Bramscher Str. 11 der verschiedene Einrichtungen zur Obdachlosenhilfe betreibt und unter anderem Wohnungslosenhilfe in Form von Beratung anbietet.

Der solidarische Aufbau möchte nicht etwa eine Anlaufstelle für Obdachlose bieten, viel eher will dieser die Menschen unterstützen. Der solidarische Aufbau schafft Strukturen, die für sie und alle Menschen zugänglich und hilfreich sind, dadurch will der solidarische Aufbau sich gemeinsam mit den Betroffenen von unten organisieren. Die Menschen vom solidarischen Aufbau wollen nicht wegschauen, sondern gezielt Menschen ansprechen und im besten Fall so ausstatten, dass ihnen zumindest ein bisschen besserer Schutz vor der Kälte ermöglicht wird.

Zu diesem Zweck ruft der solidarische Aufbau die Bevölkerung zur Solidarität auf!
Um das Vorhaben umzusetzen benötigen dieser Hilfe in Form von Sachspenden. Wenn ihr etwas übrig habt, oder den solidarischen Aufbau unterstützen wollt, könnt ihr der nachfolgenden Liste die benötigten Dinge entnehmen.

Spendenliste:

  • Schlafsäcke
  • Isomatten
  • warme Decken
  • Gaskocher und Gaskartuschen
  • warme Socken und Unterwäsche
  • Mützen, Winterbekleidung, Handschuhe
  • Hygiene-Artikel (z.B. Taschentücher, Zahnbürsten, Zahnpasta, Menstruationsartikel, Feuchttücher, Desinfektionsmittel usw)
  • Snacks / haltbare Nahrungsmittel
  • alte (funktionierende) Handys
  • Powerbanks
  • Erste-Hilfe-Artikel (Pflaster, Bandagen, Rettungsdecken)
  • Hundefutter, Hunde-Leckerlies, Spot-Ons, Hundezubehör
  • Zelte
  • Thermoskannen/ Thermosbecher
  • Fahrradschlößer (auch Fahrräder)
  • Bollerwagen / Fahrradanhänger

Spenden Abgabe

Spenden nimmt der Solidarische Aufbau am 09.11.2023 und am 23.11.2023 jeweils ab 18 Uhr im SubstAnZ in der Frankenstraße 25a entgegen. Kommt gerne mit euren Spenden vorbei und holt euch anschließend leckeres Essen bei der KüfA ab!

https://solidarischeraufbau.blackblogs.org


Ggf weitere Termine zum Abgeben von Spenden werden noch bekannt gegeben.

Solidarity not Charity!

Die NOZ schreibt Scheiße:

„Waldbesetzer“ aus dem Camp „Waldi 45“ muss Sozialstunden leisten

Die NOZ (Neue Osnabrücker Zeitung) schreibt, aus Sensationsgier über eine Waldbesetzerin aus der Waldi45 bei Wallenhorst/Rulle. Falsche Geschlechtsidentität, Alter und „Herkunft“ dürfen bei der NOZ nicht fehlen. Die Aktivistin wurde vom Amtsgericht Bersenbrück beschuldigt bei Forstarbeiten gestört zu haben. Die sinnlose Abholzung von Wäldern für Autobahnen und der Zerstörung von Lebensräumen ist in großen Medienhäusern wenig Thema. Nur wenn Menschen versuchen sich diesen Zuständen entgegen zu stellen, werden die Repressionen, die auf Menschen zukommen um jeden Preis genutzt, um die schaulustigen Bürger*innen befriedigt an ihr Medium zu heften, sodass das Medienhaus sich die Taschen, durch die schlechte Berichterstattung, füllen kann. Die journalistische Arbeit der NOZ lässt wirklich zu wünschen übrig, wenn sich nicht mal darum bemüht wird die Geschlechtsidentität eines Menschen richtig zu prüfen – offensichtlich gab es ja Quellen beim Gericht, die dies mitbekommen haben müssen. Dass solch öffentliches Anprangern sowieso schon widerliche psychische Belastungen nach sich zieht ist klar. Menschen, die ihre Geschlechtsidentität vor staatlichen Institutionen und in der Gesellschaft erst erkämpfen müssen, haben nochmal besonders starke Belastungen zu tragen, wie die Statistiken zur Mortalität solcher Menschen zeigen. Schämt euch Menschen von der NOZ. Ihr seid kein Medium mit dem wir kooperieren oder zusammen arbeiten wollen. Wir brauchen euch nicht für unsolidarische Berichterstattung um eure Sensationsgier zu stillen! Fuck NOZ!

Hier der Artikel ohne Abo als Screenshot:

Im nächsten Absatz lügt und übertreibt die NOZ mit „erheblichen Widerstand“

Dem Mensch wurde geringfügiger Widerstand vorgeworfen.

Trigger Warnung (Thema Suizid)

Insgesamt konnten die Forscher auf eine Datenbasis von fast 2,5 Millionen Jugendlichen zurückgreifen und so feststellen, dass das Risiko für lebensbedrohliche Verhaltensweisen unter jungen Queers insgesamt deutlich höher ist, als bei ihren heterosexuellen Altersgenossen. Am stärksten betroffen sind Transgender-Jugendliche (5,87 mal erhöhtes Risiko), gefolgt von bisexuellen (4,87 mal erhöht) und homosexuellen Jugendlichen (3,71 mal erhöht).

Trends in suicide death risk in transgender people: results from the Amsterdam Cohort of Gender Dysphoria study (1972-2017) – PMC Journal List Wiley-Blackwell Online Open PMC7317390 As a library, NLM provides access to scientific literature.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7317390/

Also, the prevalence of suicide attempt in the transgender population of the world was 16% in the past month (pooled point prevalence: 16%; 95% CI 13-19%), 11% in the past year (pooled period prevalence: 11%; % 95 CI 5-19%) and 29% during lifetime (pooled lifetime prevalence: 29%; % 95 CI 25-34%). Conclusion

https://annals-general-psychiatry.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12991-023-00460-3